Als der Erste Weltkrieg begann, waren die deutschen Schriftsteller nicht unvorbereitet.
Bereits in den ersten Kriegstagen setze eine lyrische und essayistische Sinnstiftung ein, die auf Muster des
Diskurses über die Kulturkrise Europas zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgreifen konnte. Kurz gesagt wurde an den Krieg die Erwartung herangetragen, Deutschland von einer Gesellschaft in eine Gemeinschaft eigenen
Typs zu verwandeln.
Erstaunlicherweise hat sich dieser Impuls, unabhängig vom Kriegsverlauf, über die ganze Kriegszeit erhalten und z.T. sogar radikalisiert, so dass noch die Kriegsliteratur der Weimarer Republik, man denke etwa an Ernst Jünger oder Erich Maria Remarque, mit der Vermittlung zwischen Erwartung und Erfahrung beschäftigt ist. Vorlesung und
Seminar wollen diese Gegenstrebigkeit herausarbeiten und ihre Entstehung rekonstruieren.
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