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Ziel dieses Hauptseminars ist es, die Begriffe Norm, Standardvarietät/Standardsprache und die Prozesse sprachliche Standardisierung und Destandardisierung aus soziolinguistischer Sicht zu beleuchten. Dabei liegt der
Schwerpunkt auf methodologischen Fragen. Die Standardvarietät ist nicht nur ein grammatisch-strukturelles, sondern vor allem ein soziolinguistisches und ideologisches Phänomen. Im Seminar wird die traditionelle
Fragestellung Was ist/nicht standardsprachlich bzw. standardnormgerecht in eine andere verwandelt – wer entscheidet über das, was der Standardvarietät angehört, wie, unter welchen Umständen und mit welchen
Folgen? Die Standardvarietät wird nämlich in verschiedenartigen Machtkonstellationen (re)konstituiert, die qualitativ zu erforschen sind. Da solche Prozesse nicht als lineare Zunahme an Standardisierung verlaufen und deshalb keine Einbahnstraße darstellen, werden wir uns ebenso mit der sprachlichen Destandardisierung und
Demotisierung auseinander setzen.