Hegels Aufsatz Über das Verhältnis der Philosophie zum Skeptizismus war in dem von ihm und von Schelling herausgegebenen Kritischen Journal der Philosophie 1802 als Rezension des Buches Kritik der theoretischen
Philosophie von Gottlob Ernst Schulze erchienen. Die Eigentümlichkeit dieser Rezension ist bereits mit dem Titel angezeigt. Sie besteht darin, dass sie unter dem systematischen Gesichtspunkt des Verhältnisses der Philosophie zum Skeptizismus verfasst worden ist, und dies deshalb, weil Schulze sich schon früher zum antiken Skeptiker
Aenesidemos hochstilisierte. Deswegen unterscheidet Hegel hier zwischen dem antiken und dem neuzeitlichen
Skeptizismus, wobei der neue Skeptizismus ihm zufolge ein verkappter Dogmatismus ist. Es ist also die Frage zu stellen, welche Gründe Hegel zu dieser Kritik geführt haben. Vor allem ist jedoch die Frage zu stellen, auf welche
Weise Hegel das Verhältnis der Philosophiíe zum Skeptizismus denkt, was er unter Philosophie versteht. Weil
Philosophie Leistung der Vernunft ist, so ist des weiteren zu fragen, wie die Vernunft hier aufgefasst wird. Im
Seminar sollen diese und andere Fragen gestellt und anhand der Lektüre des Textes analysiert werden.
Literatur:
G. W. F. Hegel, Über das Verhältnis der Philosophie zum Skeptizismus, in: Werke, Frankfurt a. M. 1971, Bd. 2.
M. N. Forster, Hegel ans Sceptism, CUP 1993.