Beim Bau der Burg Týřov (KG Karlova Ves, Bez. Rakovník) kamen außer den überwiegenden, aus kürzeren Entfernungen (hunderte Me- ter, erste Kilometer) transportierten oberkambrischen vulkanischen Gesteine der Křivoklát-Rokycany- (Pürglitz-Rokitzaner) Gesteinszone auch die Gesteinstype zur Geltung, die aus den erste Zehne Kilometer von der Baustelle entfernten geologischen Einheiten stammen.
Darun- ter sind die Gesteine vertreten, die nicht nur zufällig im Mauerwerk neben überwiegenden gewöhnlichen lokalen Gesteinssorten erschei- nen, sondern zur Herstellung von anspruchsvolleren Steinmetzteilen verwendet wurden (z. B.
Tür- oder Fenstergewände). Sollte man abschätzen, dass beim Schichtmauerwerk aus un- regelmäßigen Steinen der Mörtel ca. 30% Masse darstellt, und diese Masse ca. 20% Umfang Kalk enthält, dann der aus dem westlichen Teil des Prager Beckens (d. h. dem Westteil des Böhmischen Karstes) zugeführte Kalkstein oder Kalk bildete ca. 6% des gesamten Umfangs des Mauerwerks vom ganzen Bauwerk.
In einer ganz groben Abschät- zung möge es sich um höhere Hunderte Tonnen Kalkstein gehandelt haben. Die Karbon- und Kreidegesteine aus der Gegend von Rakovník und Džbán wurden wahrscheinlich in kleinerer Menge zugeführt.
Die Abschätzung zeigt, welche Transportmöglichkeiten die mittel- alterliche Gesellschaft zur Verfügung hatte, sowie wie das Wegenetz gegen Mitte des 13. Jahrhunderts aussah.
Zur Erkenntnis der Wege in der Bauzeit (oder bei den Vollendungsarbeiten im 15. Jahrhundert) stellt eine Schlüsselfeststellung der Fund eines historischen Kalk- ofens im Joch hinter dem Vápenný vrch dar, für den aber die Detail- forschung und archäologische Datierung bislang fehlen.
Außer dem Abhangweg aus dem Tal des Baches Oupořský potok (Aupoř Bach) über dem man einen Teil Baustein - Andesit und weitere lokale Ge- steine - zur Baustelle transportierte, war in der Zeit der Erbauung und Funktion der Burg auch der Weg von oben wichtig, der aus der Richtung vom Dorf Karlova Ves führte.